Rückbau Dach und Giebel

Rückbau Dach und Giebel

Lesedauer 2 MinutenLetztes Update: 20.01.2021

Es war nun Anfang März 2010. Der letzte größere „Abriss“ auf der Baustelle stand an. Das Dach über dem Bad sollte erneuert werden, da die Sprengwerke und Sparren sehr angegriffen waren. Es war auf der einen Seite mit uralten Biberschwänzen einfach gedeckt und mit Schindeln ausgesteckt. Einige davon waren anscheinend schon Jahre gebrochen und wurden nicht ausgetauscht, so dass Regenwasser den Sparren entlang über die Strebe des Sprengwerks ins Mauerwerk lief und diese infolge dessen nicht mehr austrocknen konnte. Die Strebe war definitv im Mauerwerk verfault. Die andere Dachseite war mit Ludowici Z1 Doppelmuldenfalzziegel gedeckt.

Im Zuge der Dachsanierung wollen wir auch anstatt der Kantholzdecke, die vor 20 Jahren eingezogen wurde, die alten Eichenholzbalken aus dem von uns rückgebauten Fachwerkhaus von 1750 als Decke einziehen inkl. hofseitiger Auskragung mit sichtbaren Deckenbalken.

Also begannen wir damit, die Ziegeln abzutragen. Die alten Biberschwänze wurden fein säuberlich im Lehmkeller fachgerecht für eine spätere und anderweitige Verwendung gestapelt. Die Ludowici Z1 Ziegeln werden wir im Hof gestapelt zum Verkauf anbieten. Das komplette Holz des Dachstuhls war binnen eines Tages abgebaut. Anschließend wurde die Spanplattendecke, dann die aus Kanthölzern zusammengeschraubten Deckenbalken entfernt.

Der komplette Giebel sollte neu gemauert werden, da die Bausubstanz einfach zu angegriffen war. Nur noch die aufgebrachte zentimeterdicke Zementputzschicht hielt den Giebel zusammen. Die Backsteine dahinter konnten während des Abbaus einfach wie lose Erde abgeschabt werden. Entsprechend schnell war der Giebel dann auch entfernt und der Schutt entsorgt. Backsteine, die man in irgendeiner Weise wieder verwenden konnte, wurden vom Mörtel befreit und eingelagert. Aber ganz so viele waren das nicht mehr.

Zuerst sollen die Fehlstellen des Mauerwerks wieder mit neuen Porotonsteinen ausgemauert werden. Anschließend wird ein Ringanker aufgebracht, um der Konstruktion mehr Stabilität zu verleihen. Dann den Giebel hochmauern, Eichendeckenbalken drauf, neue Dachkonstruktion, Holweichfaserplattendämmung (Aufsparrendämmung), Biberschwanz-Doppeldeckung (Fa. Koramic, Korbbogen, Handstrich). Das werden die Arbeiten Anfang April 2010 sein, bevor es dann endlich Ende April, Anfang Mai an die Elektro- und Wasserrohinstallationsarbeiten und schließlich an die Ausführung Leichtlehminnenschale im Fachwerkhaus geht.

Ab jetzt geht es nur noch bergauf. Keine Abrissarbeiten mehr nach knapp drei Jahren auf der Baustelle. Das Tal ist durchschritten :-D.

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