Da das mildere Wetter in den ersten 2,5 Monaten im Jahr 2010 schlicht und ergreifend abgesagt war, beschlossen wir eben weiter abzureißen. Mittlerweile konnten wir das ja nach knapp drei Jahren auf dieser Baustelle recht gut. Da das Dach über dem Bad (Backsteinanbau, dem Fachwerkhaus angegliedert) aufgrund Undichtigkeiten, maroden Sparren und Bundwerken sowieso erneuert werden musste, beschlossen wir, die vor 20 Jahren eingebrachte Kantholzdecke ebenfalls komplett zu entfernen. Also erst einmal Feuchtraumpanelen bzw. Rigips, Folie und Steinwolle runterreißen und für viel Geld zumindest die letztere als Sondermüll entsorgen. Die Decke soll durch die 250 Jahre alten Eichenbalken aus dem rückgebauten Fachwerkhaus aus Kandel ersetzt werden.
Also begannen wir damit, das Sanitär auszubauen und die Fliesen und den darunter liegenden Styroporputz abzunehmen. Angedacht ist, das Bad funktionstechnisch komplett umzubauen. Zum einen ist eine Verbreiterung des Raumes um 15cm vorgesehen (jeder Zentimeter zählt bei einer Breite von nur 2,60m), zum anderen wird die bisherige Dusche als kleines Dampfbad umfunktioniert. Folglich muss die Dusche einen anderen Platz im Arrangement finden.
Des weiteren wurde der Zementestrich herausgenommen und wir staunten nicht schlecht, als wir darunter eine Bodenheizung aus Kupferrohren vorfanden, von der wir bis dato definitiv nichts wußten. Mit einer an Sicherheit grenzenden Wahrscheinlichkeit funktionierte die aufgrund des zu weiten Abstands der Rohre zueinander und der Dicke des Estrichs von ca. 10 cm über dem Rohr mehr schlecht als Recht. Aber immerhin :-D. Raus damit.
Die zuvor schon angesprochene Verbreiterung des Raumes bewerkstelligten wir dadurch, dass wir die mit 11,5er Porotonsteinen gemauerte Wand zwischen Bad und Flur entfernten. Da der Estrich mit Terracottaplattenbelag im Flur Bestand haben sollte, musste das nun zu weit ins Bad ragende Bauteil mit der Flex gekürzt werden. Die Wand vom Bad zum Flur wird nun im Zuge der Dachsanierung und des damit verbundenen Einzugs der alten Eichenbalkendecke als Fachwerkwand gezimmert und mit Lehmsteinen ausgemauert werden. So erhoffen wir uns, im Flur und darüber hinaus durch die sichtbaren Eichenbalken der Decke in Bad und Flur eine urige Optik zu erhalten. Wir werden sehen, ob uns das gelingt :).
Nachdem die Abrissarbeiten im Bad erledigt sind, geht es nun an die Entfernung des völlig maroden Backsteingiebels und des kompletten Daches überhalb des Bades. Lesen Sie hierzu den nächsten Artikel.