Neuer Unterzug 24.12.08

Neuer Unterzug 24.12.08

Lesedauer 2 MinutenLetztes Update: 23.12.2020

Seit geraumer Zeit (heute war Weihnachten 2008) planten wir schon, die beiden Balkenunterzüge im Esszimmer und in der Küche durch einen einzigen langen Balken zu ersetzen. Dadurch entfiele ein Stützständer und wir würden in die Lage versetzt, die Küche zum übrigen Wohnraum hin komplett offen und sie so zumindest optisch größer gestalten zu können. Wenn auch ein kleiner Raumgewinn als schöner Nebeneffekt zu verzeichnen wäre, da quasi auch der Gang zur Küche gehören würde.

Für diesen Zweck haben wir den 11m langen Unterzug vorgesehen, welchen wir aus dem Kandeler Rückbauhaus von 1750 ausgebaut haben. Natürlich brauchten wir nicht die vollen 11m, sondern nur 6,30m. Den Rest konnten wir wunderbar für den Unterzug bzw. Querbalken im Keller für die Auflage der Kellerdecke gut verwenden.

Zunächst haben wir die beiden alten Unterzüge, die aber auch erst 1991 bei der letzten Renovierung dort eingezogen wurden, ausgebaut. Dazu mussten am Mittelpfeiler die Sandsteine vorsichtig entfernt werden. Bevor wir die Unterzüge entnahmen, wurden die Deckenbalken selbstverständlich großzügig mit Spriesen und Querhölzern abgestützt.

Die Auflager für den Unterzug wurden zu beiden Seiten vorbereitet. Während dessen befreiten wir das Holz auf der Straße mit dem Hochdruckreiniger vom Schmutz der letzten 250 Jahre. Nachdem der Balken etwas abgetrocknet war, hievten wir ihn an seinen Bestimmungsort. Drei mal musste er wieder herausgenommen werden, bis letztendlich alles passte. Mit Spriesen wurde er langsam aber bestimmt nach oben geschraubt, bis er alle Deckenbalken berührte. Da knarzte es des Öfteren beträchtlich :-D.

Zu beiden Seiten wurde nun zur Betonierung der Balkenauflager eine kleine Verschalung angefertigt, in die wir dann beinahe flüssigen Spezialvergussmörtel einfüllten. Noch nie zuvor hatten wir mit dem Material gearbeitet, welches aber genau für diese Zwecke optimal geeignet sein soll. Im Nachhinein gesehen war es das mit Sicherheit. Aber eine Sauerrei war das. Der Mörtel war so dünn, obwohl nach Anweisung angerührt, dass er durch kleinste Löcher hindurch floss. Wir kamen nicht hinterher, mit Zeitung diese zeitig zu stopfen. Irgendwann, nach langem Kampf gelang das aber doch. Der Mörtel unterfloss sozusagen den Balken, so dass Letzterer nach der Aushärtung des Mörtels flach auflag. Hat wunderbar geklappt. Nach zwei Tagen schalten wir die Auflager aus und waren zufrieden, mit dem was wir vorfanden. An der Pfeilerseite wurden gleich noch die wegeschlagenen Sandsteine wieder vermauert, so dass die Sache schon sehr fertig aussah.

Dann kam, auf deutsch gesagt, der arschkalte Januar, während jenem wir mit dem Abbruchhammer den Fussboden bzw. die Betonbodenplatte im Wohn- und Esszimmer teilweise herausschlugen, 6500kg (ca 6 m³) darunterliegendes Erdreich entsorgten (da als Dämmung und kapillarbrechende Schicht von unten ca. 30cm Schaumglasschotter und 15-20cm Kalk-Korkestrich eingebracht werden soll). Wir nagelten Eichendreikantleisten in die Gefache des Fachwerks zur Straße hin. Mehr konnten wir schlicht und ergreifend nicht mehr tun. Bei dieser Kälte machte es ehrlich gesagt auch nicht mehr wirklich Spaß, auf der Baustelle zu arbeiten.

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