Mittlerweile zeichnete sich immer deutlicher ab, dass wir die komplette Erledigung aller Holzarbeiten in diesem Jahr nicht schaffen würden. Da wir immer nur freitags ein paar Stunden und den kompletten Samstag daran arbeiten konnten, zogen sich die Arbeiten schon etwas hin. Es war jetzt Ende Juli 2008. Zu erledigen war noch der Einbau des letzten drittels der Fachwerkwand im Hof. Die gerichteten Hölzer waren recht schnell in Position gebracht und eingebaut. Da wir die Schwelle in diesem hinteren Bereich nicht ausgetauscht haben, konnten etliche Balken, die wir erhalten wollten, in ihrer originalen Verzapfung verbleiben. Das sparte Zeit und Arbeit.
Wenigstens wollten wir in der Kürze der Zeit noch die Ausmauerung der Hofseite mit Lehmsteinen vor dem Winter schaffen, so dass zumindest eine geschlossene Wand stehen würde. Um dies adäquat bewerkstelligen zu können, mussten an die Innenseiten der Gefache noch Dreicksleisten angebracht werden. Diese dienen dazu, die Gefachefüllung vor dem Herausfallen zu sichern. Darüber hinaus übernehmen sie auch marginale Funktionen in Bezug auf Wind- und Schlagregendichtigkeit. An den jeweilgen Unterseiten der Riegel war die Anbringung einer solchen Leiste jedoch nicht nötig, da wir diese mit Nuten versehen haben, was eigentlich die bessere Alternative darstellt, aber auch mit einem höheren Aufwand verbunden ist.
Vor Beginn der Maurerarbeiten wurden die Balken noch in einem Abstand von drei Tagen zweimal mit purem Leinöl der Fa. Leinöl Pro gestrichen und mit selbst hergestellten Holznägeln abgenagelt. Der Schlussanstrich mit pigmentiertem Leinöl unter Zugabe von 0,5% Standöl (unter Sauerstoffabschluss erhitztes, zähflüssiges Leinöl) erfolgt erst vor dem Auftragen des Kalkaußenputzes. Das Standöl erhöht hierbei die Wetterfestigkeit.
Lesen Sie im nächsten Artikel über die Ausmauerung der Gefache der Hofwand.