Fundament der Scheune

Fundament der Scheune

Lesedauer 2 MinutenLetztes Update: 27.12.2020

Es war der zwölfte April 2008. Da erst ein geeigneter Zimmermann für die Holzarbeiten am Fachwerk gefunden werden musste, stand die Baustelle ein wenig still. Ich durchsuchte täglich die Anzeigen in allen möglichen Printmagazinen und Onlineportalen nach alten Eichenbalken. Hier mal einer, da mal einer. Aber alles nichts Gescheites. Die Suche gestaltete sich schwierig, vor allem, weil wir erst versuchen wollten, irgendwie billig an solches Holz heran zu kommen. Gegen Bezahlung einer entsprechenden Summe von mehreren tausend Euro hätten wir sofort sehr gutes Holz erhalten. Das sollte aber erst die Ultima Ratio darstellen. Man sollte sich nämlich von der Vorstellung verabschieden, es sei “nur” altes Holz und müsste daher billig sein. Weit gefehlt. Historische Baustoffe fachgerecht zu bergen, insbesondere im Rahmen des Rückbaus von alten Fachwerkgebäuden, erfordert einen riesigen Arbeitsaufwand, der sich wiederum in den Preisen des Materials niederschlägt. Man kann nicht einfach mit dem Bagger das Fachwerkhaus niederreißen, da sonst zu viele Balken zerstört würden. Vielmehr muss Balken für Balken sorgfältig zurückgebaut werden.

In der Zwischenzeit mußten wir eine andere Arbeit verrichten. Diese war schnell gefunden. Wir befreiten den kleinen Garten hinter dem Haus erst einmal vom überwuchernden Unkraut. Hier stand bis vor 17 Jahren noch ein Scheuenanbau, der damals abgerissen wurde. Teilweise waren auf dem Boden die oberen Fundamentsteine noch zu sehen. Also begannen wir damit, dieses Fundament auszugraben, da wir die Sandsteine an anderer Stelle brauchen können. Die Steine reichten ca. vier Lagen tief in den Boden, also ungefähr einen Meter. Prächtige Sandsteine konnten wir bergen, die dort schon über 100 Jahre fristeten. Langsam wurde der Platz im kleinen Garten eng, nachdem die Steine alle aufgeschichtet waren. Fünf laufende Meter Fundament haben wir ausgegraben. Ungefähr acht weitere liegen im restlichen Fundament noch unter der Erde. An die kommen wir aber noch nicht ran, da noch ein ganze Palette der Biberschwanz-Ziegeln dort gelagert ist. Irgendwann werden wir die aber noch ans Tageslicht befördern.

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